Nationalpark Nockberge - Teil des Turracher Natur-Erlebens

Am 1. Jänner 1987 sind die Nockberge zum „Nationalpark Nockberge“ erklärt worden. Das 184 Quadratkilometer große Natur-Reservat reicht von der Innerkrems über die Nockalmstraße, den Königstuhl und den Falkert bis Bad Kleinkirchheim und weiter auf die Turracher Höhe.

Die Natur erfahren

Die am 27. Juni 1981 eröffnete Nockalmstraße ist eine behutsam in die Nock-Landschaft eingefügte Natur-Bergstraße, deren Bau 12 Jahre dauerte. Heute ist sie der gleichzeitig bequemste und interessanteste Weg durch den Nationalpark Nockberge. Von Reichenau an der Südabfahrt von der Turracher Höhe zieht sich die Straße 34 Kilometer weit durch unberührte Natur hin bis nach Innerkrems.

Naturidyll Nockberge

Die Nockberge sind bekannt für ihre runden Formen, grasbewachsen bis zu den Gipfeln und trotzdem bis zu beinahe 2.500 Meter hoch. Die stillen, die landschaftlichen Sensationen lassen sich wunderbar erwandern. Zahlreiche kürzere und längere Wandertouren führen durch dieses besondere Stück Natur – eine der ältesten Landschaften Österreichs. Gemütliche Hütten und Einkehrstätten sind gern besuchter Teil der Nockberge.

Teil der Aktivitäten im Rahmen des Nationalpark Nockberge ist es zum Schutz der einmaligen Bergwelt beizutragen, dabei aber interessierten Besuchern vielfältigen Einblick in die Schönheit, die Besonderheiten der Natur der Nockberge zu gewähren. So ist das Zusammenspiel von Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus ein wichtiges Anliegen des Nationalparks um ein stimmiges Miteinander von Natur, Landschaft und Mensch sicherzustellen.

Nationalpark Flora & Fauna

Zwischen 1.000 und 1.600 Meter Seehöhe liegt der subalpine Fichtenwald wie ein Mantel um die ausladenden Bergflanken der Nockberge. Höher oben gesellt sich die Zirbe, ein Nadelbaum aus der Familie der Kieferngewächse hinzu und bildet den seltenen Lärchen-Zirbenwald. An der Waldgrenze herrschen Zwergstrauchweiden vor. Hier gedeiht neben Heidel-, Nebel- und Preiselbeeren der vielbesungene Almrausch. Während der Almrausch-Blütezeit im Frühsommer färbt er die Almen leuchtend rot. In den höheren Lagen bestimmen alpine Rasen das Landschaftsbild der Nockberge. Beweidete Borstgrasrasen gehen in ausgedehnte alpine Urwiesen, wie den Krummseggenrasen über. Diese enthalten als botanische Rarität den Echten Speik, eine Pflanze, deren Wurzel aufgrund ihres hohen Gehalts an ätherischen Ölen als Parfumingredienz genutzt wird.

Tierwelt voller Raritäten

Neben der typischen Alpenfauna wie Gemse, Rothirsch, Auerhuhn, Tannenhäher und dem Murmeltier, dessen Warnpfiffe weit über die Almen tönen, gibt es auch in der Tierwelt der Nockberge eine Reihe von Raritäten. Während der Eiszeit konnten in den eisfreien Gipfelfluren die Heuschreckenart „Miramella alpina carinthiaca“ und die Mohrenfalter „Erebia claudina“ überleben.

Nach dem Rückgang des Eises eroberten Schneehase und Schneehuhn die alpinen Lebensräume der Nockberge. Ein kleiner, unauffälliger Zugvogel, der eigentlich in der arktischen Tundra lebt, ist der Mornellregenpfeifer. Er brütet in den Nockbergen oberhalb der Baumgrenze auf spärlichen, mit Flechten bewachsenen, steinigen Rücken. Der Mornellregenpfeifer steht ebenso auf der Roten Liste der besonders geschützten Brutvögel wie das Steinhuhn und der König der Lüfte, der Steinadler.

Farben- & Blütenpracht

Von überwältigender Farbenpracht sind die hochgelegenen Blaugrasrasen auf kalkhaltigem Untergrund. Hier kommt das stark nach Vanille duftende Kohlröschen, im Volksmund auch „Bluatströpfl“, genannt, vor. Für die Gipfelbereiche ist der Polsterseggenrasen typisch. In den kleinen Flachmooren um die Verlandungszonen der Karseen legen Wollgräser zur Blütezeit im Sommer einen weißen Schleier über die Landschaft. Die wenigen Hochmoore des Gebietes sind der Lebensraum eines sehr seltenen Eiszeitreliktes, der Zwergbirke.